Edgar Guzmanruiz - Algebra II (Installation / Skulptur)
Fragmente einer Struktur aus geometrischen Mustern ragen von der straßenseitigen Giebelfront in den äußeren und den inneren Raum der Trinitatiskirche. Die Algebra betitelte Installation erweist der islamischen Kunst ihre Referenz durch die Ausrichtung gen Mekka und die Vermeidung jeder Gegenständlichkeit.
Zum anderen stellt sie eine Verbindung zu dem von Gerhard und Gisela Dreher entworfenen Glasfenster mit der Darstellung des Himmlischen Jerusalem her, indem charakteristische Muster auf der Fassade des Felsendoms im irdischen Jerusalem einbezogen werden.
Algebra kommt aus dem arabischen Wort „al-ǧabr“, welches „das Zusammenfügen gebrochener Teile“ bedeutet. Erst in der Renaissance fand es Eingang in die europäischen Sprachen und verband sich mit der Mathematik. Die Installation verweist somit über ihre geometrische Struktur wie auch über ihren Titel auf die wachsende kulturelle Durchmischung der gegenwärtigen Bevölkerung und ruft dazu auf, Identität als heterogenes Gefüge anzuerkennen.
Edgar Guzmanruiz
geb. 1969 in Bogotá, Kolumbien, lebt und arbeitet in Berlin und Bogotá;
er studierte Architektur in Kolumbien (1993) und beendete das Aufbaustudium (2000) an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Prof. Megert und Prof. Merz mit einem DAAD Stipendium.Seit 1998 mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen in Ägypten, Deutschland, Frankreich, Japan, Kolumbien und den USA. Teilnahme an der Luis Caballero Preis 2006-2007 in Kolumbien. Künstlerstipendium in Wiesbaden 2009 und Künstlerforschungsprojekt vom DAAD 2009 und 2012 in Berlin.
Werke in den Kunstsammlungen des MOLAA (Museum of Latin American Art) in Kalifornien/USA, Schloss Freudenberg in Wiesbaden, Berliner Unterwelten e.V. in Berlin, Museo de Arte Moderno und Banco de la República in Bogotá, Museo de Arte Moderno in Medellín, Kolumbien. Dozent für Kunst und Architektur an verschiedenen Universitäten in Bogotá, Kolumbien.